Sokrates, etwa im Jahre 469 vor Christus geboren, wurde um Jahre 399 der Prozess gemacht. Er wurde wegen 'Asebie', also Unfrömmigkeit, der Prozess gemacht und für schuldig erklärt. Unmittelbar an den Schuldspruch schloss sich eine zweite Verhandlung über das Strafmaß an. Die Ankläger hatten die Todesstrafe gefordert. Dem Angeklagten stand nach dem Gesetz das Recht zu, eine andere Strafe zu fordern, gleichzeitig aber seine Schuld anzuerkennen. Sokrates, von seiner Unschuld überzeugt, widerstrebte es jedoch überhaupt eine Strafe für sich zu fordern, was er in seiner Verteidigungsrede zum Ausdruck brachte. Die Abstimmung erbrachte daraufhin eine noch größere Mehrheit als vorher für den Antrag der Ankläger: Tod durch den Giftbecher.
Sympósion heißt Trinkgelage. Die Teilnehmer 'lagerten' sich halb aufgereichtet auf einer 'Klìne' - einer hochbeinigen Liege, die zwei bis drei Personen Platz bot. Trinkgefäße wurden herumgereicht. Man erzählte und diskutierte. Bei Platon versammeln sich Sokrátes, der Komödiendichter Aristophánes, der Politiker Alkibiádes, ein Arzt namens Eryxímachos, dessen Freund Phaídros, der junge preisgekrönte Tragödiendichter Agáthon und dessen älterer Liebhaber Pausanías zu einem solchen Trinkgelage und beschließen, den Éros zu lobpreisen, den 'noch kein Mensch bis auf den heutigen Tag gewagt (habe) würdig zu besingen'. Das Symposion ist das größte Kunstwerk unter den Platonischen Dialogen, eine der vollendetsten Prosaschriften der ganzen Antike und eines der größten Kunstwerke in der philosophischen Literatur überhaupt. Genial schlüpft Martin Reinke in die unterschiedlichen Rollen der Teilnehmer des Trinkgelages und lässt so die Reden über den Eros für uns lebendig werden. Höhepunkt ist der Dialog zwischen Sokrates und Diotima.